Faszien Yoga: Alles über den Yogastil für ein bewegliches Bindegewebe

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Eine Frau macht Yoga am See ©DjordjeDjurdjevic

Faszien Yoga verbindet Mobility Training mit und ohne Faszienrolle mit Yogaübungen. Dehnen, Kräftigen und Lockern stehen im Fokus der modernen Yogarichtung. Hier erfährst du alles, was du über das besondere Faszientraining wissen musst. Plus: Alternative Yogastile, die dir noch gefallen könnten. 

Was ist Faszien Yoga?

Faszien Yoga ist eine Kombination aus Faszientraining und Yoga. Dich erwartet ein Ganzkörpertraining, mit dem du deine Flexibilität und Kraft steigern kannst.

Als Faszien bezeichnet man das elastische, netzartige Bindegewebe, welches sämtliche Muskeln, Organe und Knochen umschließt. Es hält alles im Körper zusammen und an seinem Platz. Ohne die Fasziennetze würden wir einfach in uns zusammenfallen.

Im Idealfall ist das Bindegewebe geschmeidig und gut durchfeuchtet. Faszien können aber auch verkleben – beispielsweise durch zu langes Sitzen, Fehlhaltungen und extremes Training. Auch Stress, die falsche Ernährung und das Alter sorgen dafür, dass die Fasern an Flüssigkeit verlieren. Das kann auf Dauer zu Schmerzen und Verspannungen führen.

Es ist also sinnvoll, seine Faszien regelmäßig zu aktivieren. Das funktioniert zum Beispiel mit Foam Rolling, also dem Training mit der Faszienrolle. Oder aber mit Faszien Yoga. Bei diesem Ansatz kommt die Rolle ebenfalls zum Einsatz. Darüber hinaus sollen Yoga- und aktiven Dehnübungen das Bindegewebe lockern und beweglich machen.

Eine Frau macht eine Übung mit der Faszien Rolle
©GrapeImages

Wie funktioniert Faszien Yoga?

Eine Faszien Yogastunde dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Zu Beginn einer Klasse soll eine Achtsamkeits- und Atemübung das Ankommen erleichtern. Darauf folgen Aufwärmübungen mit und ohne Faszienrolle, um die faszialen Strukturen zu öffnen. Durch einen leichten Druck auf das Gewebe wird dieses geschmeidig gemacht und auf komplexere Übungen vorbereitet.

Den Hauptteil einer Stunde bilden verschiedene Yoga Haltungen und Flows am Boden sowie im Stand. Das können Balance Übungen, aber auch Varianten klassischer Asanas wie Sonnengruß und Krieger sein. Du bist dabei viel in Bewegung, um mithilfe von dehnenden, federnden und schwingenden Bewegungen für Lockerung zu sorgen. Beim Faszien Yoga wird kein Körperwinkel ausgelassen, so dass du nach einer Stunde rundum gestretcht bist. Abschluss einer Einheit sind wohl verdiente Entspannungsübungen auf der Matte.

Im Vergleich zu klassischen Yogastilen wie Hatha oder Yin Yoga bist du beim Faszien Yoga mehr in Bewegung. Außerdem geht Faszien Yoga stärker auf jeden Einzelnen ein. Es gibt keine Idealformen der Übungen. Jeder führt die Übungen passend zu seinem Level, der aktuellen Verfassung und seinem Bewegungsradius aus.

Tipp: Hier findest du 9 Yoga Übungen zum Entspannen und Lockern!

Was bringt Faszien Yoga?

Beim Faszien Yoga arbeitest du aktiv daran, dein Bindegewebe auseinanderzuziehen. Dadurch kann es besser durchfeuchten und bleibt geschmeidig. Das kann verschiedene Effekte haben:

  • Faszien Yoga fördert die Durchblutung, was unter anderem den Transport von Nährstoffen zu den Organen erleichtert.
  • Du kannst deine Körperhaltung und deine Balance
  • Faszien Yoga kann Rücken- und Gelenkbeschwerden sowie Verspannungen lindern oder vorbeugen und muskuläre Dysbalancen
  • Geschmeidige Faszien können die Leistungsfähigkeit der Muskeln steigern und die Regeneration der Muskulatur beschleunigen.
  • Mit einem beweglichen Bindegewebe fallen dir explosive Bewegungen leichter, so dass du deine Sprungkraft mit Faszien Yoga verbessern kannst.

Für wen ist Faszien Yoga geeignet?

Faszien Yoga eignet sich für jeden, der bis ins hohe Alter möglichst beschwerdefrei leben und beweglich bleiben möchte. Der Yogastil ist das ideale Präventionstraining. Wer viel am Schreibtisch sitzt und sich aufgrund der beruflichen Situation wenig bewegt, kann von den dynamischen Übungen im Stehen und Liegen profitieren.

Außerdem spricht Faszien Yoga Sportler an, die ihre Leistungsfähigkeit steigern wollen. Die Kurse sind der optimale Ausgleich, um für ausreichend Flexibilität zu sorgen, die sonst im Training zu kurz kommt.

Da der Schwerpunkt dieser Yogaart auf aktivem Stretching liegt, sucht man spirituelle Elemente vergeblich. Wer mehr über die Yogaphilosphie lernen möchte, ist in einer Hatha oder Vinyasa Stunde besser aufgehoben.

Yoga-Tipp für Anfänger: Hier erfährst du alles, was du vor deiner ersten Yogastunde wissen musst.

Eine ältere Frau streckt sich und sitzt auf dem Boden
©franckreporter

Alternativen zu Faszien Yoga

Faszien Yoga ist dir zu aktiv? Du suchst nach mehr Entspannung? Oder findest keinen passenden Kurs in deiner Umgebung? Dann könnten dies Alternativen etwas für dich sein:

  • Yin Yoga: Auch bei diesem Yogastil dreht sich alles um Flexibilität, aber um passives Stretching. Haltungen werden über längere Zeiträume von bis zu zehn Minuten gehalten.
  • Restorative Yoga: Faszien Yoga kann sehr intensiv sein. Mehr Erholung und Entspannung bekommst du beim Restorative Yoga. Die Übungen sind deutlich simpler und weniger dynamisch.
  • Iyengar Yoga: Ohne Rolle, dafür aber mit Gurten, Blöcken und Kissen arbeitet man beim Iyengar Yoga. Auch dieser sehr strikte und kontrollierte Yogastil soll kräftigen und die Flexibilität steigern.

Fazit

  • Faszien Yoga verbindet Faszientraining mit und ohne Foam Roller mit dynamischen Yogaübungen.
  • Im Fokus steht aktives Stretching, um das Bindegewebe auseinanderzuziehen und geschmeidig zu machen.
  • Faszien Yoga ist ein Ganzkörpertraining für mehr Flexibilität und Kraft.
  • Der Yogastil soll die Beweglichkeit und Stabilität steigern, Verspannungen lösen, Gelenk- und Rückenbeschwerden vorbeugen sowie die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit verbessern.
  • Faszien Yoga eignet sich für alle Level und ist die ideale Ergänzung zu anderen Sportarten.

Artikel-Quellen

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