Brauche ich einen Gewichthebergürtel?

Finde heraus, ob (und wenn ja, wann) er Sinn macht.
icon 3 Min.
© foodspring

Das Aufwärmen hast du abgeschlossen und du bereitest dich auf die erste Übung der Trainingseinheit vor. Du bist bereit, deine Muskeln richtig herauszufordern und so stark zu werden, dass dir nicht mal mehr ein Bodybuilder etwas vormachen kann. Du setzt deine Kopfhörer auf und startest deine „Ultimate Killer Work Out“- Playlist. Du wählst das passende Gewicht, nimmst einen Schluck Wasser, holst tief Luft und… verdammt! Ja, da sind sie. Neben den Spiegeln, im Bereich des Hantelregals.
Die stärksten Jungs im Kraftraum machen Deadlifts. Diese mystischen Wesen, die wie XXL-Industriekühlschränke gebaut sind und dir das Gefühl geben, schon mit Hanteln über zwei Kilogramm Gewicht kämpfen zu müssen.

Aber was ist das Geheimnis dieser Leute, die aussehen wie eine aktualisierte Version des leibhaftigen Ronnie Coleman? Du starrst sie von oben bis unten an, um herauszufinden, was nötig ist, um so einen durchtrainierten Körper zu bekommen, bis du schließlich feststellst, dass sie alle einen Gewichthebergürtel tragen. Das ist es! Das muss der Schlüssel sein. Ein Gewichthebergürtel verleiht dir sicher die zusätzliche Kraft, mit der du einen Körper bekommst, den du dir nicht mal durch lebenslanges Training erarbeiten könntest.

Es lässt sich nicht leugnen. Bodybuilder-Gürtel sind cool. Sie üben eine gewisse Faszination aus, die den Menschen suggeriert, sie besäßen magische Eigenschaften. Der Träger eines Gürtels beherrscht das Fitnessstudio, weiß, wie man trainiert und genießt eine körperliche Überlegenheit, wie man sie selten zuvor erlebt hat. Er ist der unangefochtene Rudelführer. Der König der Scheiben und der Hanteln.
Solltest du, ein normaler Sterblicher, nicht auch einen Gewichthebergürtel benutzen, unabhängig davon, wie du trainierst? Welche Vorteile kann er dir verschaffen? Wie kannst du das Beste aus ihm herausholen?

Wann empfiehlt sich das Tragen eines Gewichtheber-Gürtels?

Wenn du dir einen Gewichtheber-Wettkampf ansiehst, wirst du feststellen, dass die Athleten alle die gleiche Uniform tragen: Schuhe mit steifen Sohlen, ein Gewichtheber-Trikot und einen Gürtel. Einen großen, sehr breiten Gürtel.

Einige dieser Gürtel sind aus steifem Nylon, andere aus Natur- oder Kunstleder. Unabhängig vom Material haben sie alle einen Zweck: den Bauchinnendruck von Sportlern zu erhöhen, um die Wirbelsäule beim Heben schwerer Lasten zusätzlich zu stützen.

Was die Größe angeht, so sind sie in einer Einheitsgröße mit verstellbarem Bund oder mit Klettverschluss erhältlich. Beide Optionen sind gleich sicher. Du findest auch einige Hersteller, die ihre Gürtel in verschiedenen Größen anbieten. Wie dem auch sei, wenn du die falsche Größe wählst, ist es am besten, ihn so schnell wie möglich umzutauschen. Die falsche Größe kann zu Verletzungen und Beschwerden führen.

Gewichthebergürtel sind vor allem Sicherheitsgürtel. Richtig eingesetzt, erfüllen sie ihren Zweck, wie mehrere Forschungsstudien gezeigt haben. In dieser klinischen Studie wurden zum Beispiel mehrere Probanden bei Eigengewichtsübungen mit und ohne Gürtel beobachtet und analysiert, um zu dem Schluss zu kommen, dass das Tragen eines Gürtels zur Erhöhung des Bauchdrucks beitrug. Dies wiederum führte zu einer Linderung des Aufprall-Druckes auf die Bandscheiben, was die körperliche Sicherheit der Testpersonen verbesserte. In einer Studie, die in Medicine & Science in Sports & Exercise veröffentlicht wurde, wurden fünf Personen untersucht, die verschiedene schwere Übungen mit und ohne Gürtel ausführten. Das Ergebnis ähnelt dem der vorangegangenen Untersuchung: „Der Gürtel hilft, den Rumpf zu stützen und erhöht den Bauchinnendruck“.

Es ist klar, dass der Gürtel uns beim Gewichtheben hilft, den Rumpf zu stabilisieren, so dass wir dank des Drucks auf den Bauchbereich die Kraft effektiver übertragen können. Mit anderen Worten: Er kann dir helfen, ein paar zusätzliche Wiederholungen zu schaffen oder mehr Gewicht draufzulegen. Wie du siehst, konzentriert sich die Wissenschaft auf den Einsatz des Gürtels bei Übungen, bei denen der Druck auf den Rumpf ausgeübt wird. Deshalb siehst du in deinem Fitnessstudio Leute, die den Gürtel auch bei Kniebeugen oder Kreuzheben benutzen.

Wenn du keine dieser Übungen machst, wird ein Gürtel nicht viel mehr als eine coole Ergänzung zu deinem Outfit bringen. Vielleicht kannst du dich dann der Gruppe der muskulösen Adonis im Fitnessstudio anschließen. Aber nicht viel mehr. Außerdem haben Untersuchungen ergeben, dass das Tragen eines Gürtels zwar die Stabilität des unteren Rückens beim Heben erhöhen kann, dass aber bei wiederholtem Gebrauch die Rumpfmuskulatur weniger beansprucht wird, was das Verletzungsrisiko beim Heben ohne Unterstützung erhöht.

Mehr Wissenswertes von foodspring:

Artikel-Quellen

Wir bei foodspring verwenden nur qualitativ hochwertige Quellen sowie wissenschaftliche Studien, die unsere Aussagen in Artikeln stützen. Lies hierzu auch unsere Editorial Richtlinien durch Erfahre, wie wir Fakten prüfen damit unsere Artikel immer korrekt, verlässlich und vertrauenswürdig sind.