Geschmacksmacher und Heilmittel: Kräuter im Überblick
Verschiedene Kräuter sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern schmecken auch so. Aber eine Sache haben sie gemeinsam: Sie sind in der Küche nicht mehr wegzudenken, halten aber auch ihr Image als Heilmittel stets aufrecht. Mehr dazu hier!
Was sind Kräuter und Wildkräuter?
Professionelle oder leidenschaftliche Hobby-Köche stimmen uns bestimmt zu, dass Kräuter in der Küche einfach nicht fehlen dürfen. Schließlich sorgen sie je nach Sorte für einen ganz besonderen und eigenen aromatischen Geschmack auf dem Teller. Von ihren Qualitäten als Gewürz oder Zutat für diverse Gerichte können wir also ein Lied singen, aber was sind Kräuter eigentlich?
Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Sammelbegriff, der sowohl ein- als auch zwei- sowie mehrjährige Pflanzen umfasst. Alle wachsen entweder krautig oder als Halbstrauch. Das für uns Interessante an diesen Pflanzen ist eben, das unterschiedliche Teile von ihnen verwendet werden können – zum Beispiel deren Blätter, Stiele und Blüten oder auch Samen sowie Wurzeln.
Außerdem wird zwischen Küchen- und Heilkräutern unterschieden, wobei viele Kräuter auch beides sein können, wie zum Beispiel Salbei. Küchenkräuter sind all diejenigen, die man, wie es der Name verrät, aus der Küche kennt. Man benutzt sie zum Würzen von Gerichten und als Geschmacksmacher bzw. -verstärker. Manche werden auch verwendet, um bestimmte Speisen bekömmlicher zu machen. Bei Heilkräutern geht es nicht um kulinarische Fähigkeiten, sondern darum, dass sie Krankheiten heilen oder lindern sollen. Stöbere hier durch unsere Rezepte
Und dann gibt es natürlich auch noch Wildkräuter, die in freier Natur wachsen, ob im heimischen Garten, an Wegrändern oder im Wald. Sie werden dementsprechend nicht gezielt angebaut, sind aber bei vielen Sammlern trotzdem beliebt. Wenn ihr euch mit Wildkräutern aber nicht wirklich gut auskennt, solltet ihr besser nicht einfach zugreifen. Manche Pflanzen sehen nämlich anderen ähnlich, sind aber nicht ungefährlich.
Kräuter und Gewürze: Das ist der Unterschied
Man benutzt Kräuter unter anderem zum Würzen, also können sie quasi auch als Gewürz durchgehen, oder? Ja, eigentlich schon. Trotzdem gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Das Bundeszentrum für Ernährung erklärt das Ganze so: Sowohl Kräuter als auch Gewürze sind Pflanzenteile, die Speisen verfeinern, aber es handelt sich um unterschiedliche Teile. In die erste Kategorie fallen frische oder getrocknete Blätter sowie Blüten oder Sprossen. Zu Gewürzen zählen hingegen getrocknete Knospen, Früchte, Samen, Rinden, Wurzeln oder Zwiebeln.
Es gibt aber noch eine weitere Sache, die Kräuter und Gewürze, wenn man es ganz genau nehmen möchte, unterscheiden kann – nämlich die Menge. Gewürze werden demnach sparsamer verwendet.
Welche Kräuter gibt es?
Wer sowieso schon Fan von Kräutern ist, weiß, dass es eine ziemlich große Auswahl davon gibt. Alle aufzuzählen, würde also den Rahmen sprengen. Aber wir wollen es uns trotzdem nicht nehmen lassen, ein paar unserer Favoriten aufzuzählen.Da wäre zum Beispiel Basilikum, was nicht nur in der italienischen Küche unentbehrlich ist. Absolute Klassiker sind außerdem Thymian, Koriander, Rosmarin, Salbei, Oregano, Majoran sowie Petersilie und Minze. Aber auch Schnittlauch, Bärlauch, Dill, Fenchel, Kresse, Lavendel, Lorbeer, Zitronenmelisse, Borretsch, Bohnenkraut, Wermut, Rauke und Pimpinelle kommen in der Küche gerne zum Einsatz.
Tipps: Küchenkräuter kaufen und verarbeiten
Wenn du auf der Suche nach Kräutern bist, wirst du, was getrocknete angeht, sicherlich im Supermarkt fündig. Dort bekommst du in der Regel auch frische Kräuter. Falls nicht, schau gerne in einer Gärtnerei oder einem Baumarkt vorbei. Dort hast auch eine größere Auswahl. Achte beim Kauf vor allem auf Produkte aus biologischer Landwirtschaft, da hierbei keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden.
Du hast deine Favoriten gekauft, aber was nun? Der erste Schritt im Verarbeiten von Kräutern ist die Reinigung. Also ab unter fließendes Wasser und anschließend mit Küchenrolle oder einem Küchentuch trocknen. Je nachdem, um welches Kraut es sich handelt, werden die Blätter bzw. Blüten vom Stängel gestreift und dann mit einem Messer, einer Schere oder einem Mörser zerkleinert.
Wenn du Kräuter aufbewahren willst, dann halte sie am besten im Ganzen frisch. Du kannst sie nach dem Waschen ganz einfach zusammen mit einem Stück Küchenrolle in einen Gefrierbeutel oder eine Frischhaltedose legen. Dann geht’s ab ins Gemüsefach des Kühlschranks – und nicht vergessen, die Kräuter innerhalb der nächsten drei Tage aufzubrauchen. Übrigens: Dill und Basilikum sind zum Beispiel kälteempfindlich und sollten nicht im Null-Grad-Fach aufbewahrt werden.
Unser Tipp: Du schwingst gerne den Kochlöffel und suchst nach leckeren neuen Rezepten? Dann schau dir gerne mal unser einfaches Shakshuka mit frischen Kräutern wie Petersilie als Topping an. Auch lecker: unser Pastagenuss ohne schlechtes Gewissen. Auch hier sorgen Kräuter wie Basilikum für das gewisse Etwas.
Inhaltsstoffe und Heilwirkungen von Kräutern
Natürlich lässt sich keine universelle Zusammensetzung von Inhaltsstoffen für alle Kräuter nennen, aber ihnen wird generell nachgesagt, eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben zu können – sei es als Küchen- oder als Heilkraut. Aber eine Sache vorab: Der gesundheitliche Faktor ist bisher weniger gut untersucht, weswegen es hierbei noch keine eindeutigen Schlussfolgerungen gibt.
Spannend sind zum Beispiel die Geruchsstoffe von Kräutern, denn neue Untersuchungen zeigen, dass sie bei komplexen Prozessen im menschlichen Organismus bedeutend sein sollen. Aber auch unabhängig davon kann man sagen, dass Kräuter wahre Nährstoffpakete sein und eine gute Dosis an Vitaminen und Mineralstoffen liefern können.
Dann gäbe es zum Beispiel auch enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, die unsere Zellen schützen. Oder Scharf- und Bitterstoffe, die den Magen-Darm-Trakt anregen. Und nicht zu vergessen die ätherischen Öle, welche sogar gegen Bakterien und Viren wirksam sein sollen. So jedenfalls die Theorie.
Das Ganze deutet bereits daraufhin, wie wichtig Kräuter in der Heilkunde und Hausmedizin sind. Dort werden die Pflanzen schon seit Urzeiten für die Behandlung von Krankheiten und diversen Beschwerden oder als Vorsorge eingesetzt. Dill, Fenchel und Bohnenkraut sollen zum Beispiel den Magen beruhigen, während Petersilie, Kresse und Basilikum angeblich entwässernd wirken sowie die Nieren- sowie Harntätigkeit anregen sollen. Als Heilmittel wird zum Beispiel auch gerne Koriander bei Verdauungsbeschwerden oder Völlegefühl eingesetzt. Andere schwören wegen ihrer beruhigenden Wirkung hingegen auf Melisse, die bei Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen Abhilfe schaffen soll.
Wie Kräuter als Heilmittel zum Einsatz kommen, kann sich stark unterscheiden. Sie können je nachdem äußerlich sowie innerlich verwendet und unter anderem als Tee zu sich genommen oder als Öl, Salbe sowie Tinktur verwendet werden. Auch eine Aromatherapie ist damit möglich.
Kräuter: Fazit
- Kräuter können sowohl in der Küche als auch als Heilmittel interessant sein.
- Küchenkräuter werden unterschiedlichsten Speisen zur Geschmacksverbesserung beigesetzt.
- Sie haben Inhaltsstoffe, denen gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden.
- Kräuter sollen je nach Art auch gewisse Heilwirkungen haben, weswegen sie seit langer Tradition zu Hausmitteln verarbeitet werden.
Artikel-Quellen
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- DGE (2012): DGE-BW-Forum Kräuter und Gewürze https://www.dge-bw.de/files/dge-bw/uploads-files/PDFs-DGE/dokumentationsband_kruter__gewrze_2012_30.08.2012.pdf
- Bundeszentrum für Ernährung (2020): Kräuter: Gesund essen https://www.bzfe.de/inhalt/kraeuter-gesund-essen-443.html
- Bundeszentrum für Ernährung (2020): Kräuter: Erzeugung https://www.bzfe.de/inhalt/kraeuter-erzeugung-439.html
- Öffentliches Gesundheitsprotal Österreichs (2016): Kräuter und Gewürze in der Ernährung https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/kraeuter-gewuerze/infos/gesundheit