Der #1 Fehler der Fitnessbranche

Das sollten Anfänger*innen dringend wissen.
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© Thomas Barwick

Jede*r fängt irgendwo an. Das gilt auch fürs Training, egal ob im Gym oder zu Hause auf der Matte. In den meisten Fitnessstudios werden Kurse für Beginner*innen angeboten und auch das Internet ist voll von Videos und Übungen, die den Einstieg in die Fitness-Welt vereinfachen sollen. Aber stimmt das? Ist ein Workout für Anfänger und Anfängerinnen in der Regel wirklich für absolute Fitness-Neulinge geeignet? Sicher hast du auch schon das ein oder andere Workout absolviert und hast “leichtere” Übungsvariationen wie Push Ups auf den Knien oder Ausfallschritte ohne Zusatzgewicht gemacht. Doch viele dieser vorausgesetzten Übungen, sind für viele Newbies immer noch eine große Herausforderung. Sie können nur schwer bis gar nicht sauber ausgeführt werden und hier beginnt das große Problem der Fitnessbranche.

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Training schein nur für diejenigen geeignet zu sein, die bereits auf einem guten, grundlegenden Fitnesslevel sind. Air Squats und Co. werden vorausgesetzt. Wer die Basic-Variante einer Übung nicht ausführen kann, fühlt sich oft eingeschüchtert, bekommt das Gefühl zu versagen – und wird sich vermutlich nicht so schnell wieder im Gym oder auf der Sportmatte blicken lassen. Statt Menschen zum Trainieren zu bewegen, wird also genau der gegenteilige Effekt hervorgerufen.

Von der Turnhalle ins Gym

Vielleicht erinnerst du dich noch an den Sportunterricht in deiner Schule. Viele haben sich darauf gefreut, wenn es in die Turnhalle oder ins Schwimmbad ging, doch für genauso viele war es ein ziemlicher Albtraum. Eingeschüchtert von super sportlichen Klassenkamerad*innen oder Lehrer*innen, deren hohe Erwartungen sich in den Noten widerspiegelten, hinterließ die Sportstunde bei den weniger sportlichen Schüler*innen Unwohlsein und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Wer die erwartete Leistung nicht erbringt, wird von Mitschüler*innen kritisch angeschaut und kann sich schon denken, wie die Benotung ausfallen wird .

Und auch wenn du heute nach dem “Workout für Anfänger”-Video nicht benotet wirst, können diese Gefühle schnell wieder aufgewühlt werden, wenn du das Training nicht so entspannt durchziehen konntest, wie es im Video vorgemacht wurde.

Die falsche Definition von Anfänger*in

Viele Anfänger*innen-Kurse und Programme vermitteln den Eindruck, Bodyweight Übungen seien für jede*n machbar. Typische Newbies sind für die Fitnessindustrie also Trainierende, die bereits fit sind und besser werden wollen. Sie haben die nötige Beweglichkeit in allen Gelenken, sind frei von Beschwerden und müssen sich zwar an Gewichte herantasten, lässt man diese allerdings weg, sind die Übungen im klassischen “Workout für Anfänger” kein Problem. Für diejenigen, für die es aber doch ein Problem ist mitzuhalten, gibt es wenig Alternativen.  Wenn es mit den vorhandenen Angeboten nicht klappt, fühlen wir uns, als hätten wir versagt, da wir den Anforderungen nicht gerecht geworden sind. Allerdings sollten Workouts und Ernährungstipps dir gerecht werden. Sie sollten individuell zu dir passen und Anfänger*innen da abholen, wo sie stehen. Auch wenn du kein Gewicht verlieren oder im Sommer nicht deine steinharten Abs präsentieren willst, sondern einfach nur problemlos deine Einkäufe tragen oder deine Rückenschmerzen loswerden möchtest, hast du trotzdem die Berechtigung, zu trainieren. Und auch den Whey Protein Shake kannst und solltest du dir danach gönnen*.

Die Lösung

Kompetente Personal Trainer*innen passen deinen Trainingsplan individuell an dich und deine persönlichen Ziele an. Allerdings ist privates Training nicht günstig und damit ein Privileg. Aber sollte Gesundheit und sportliche Betätigung wirklich ein Privileg sein?

Der Trainer Hampton Liu erzählt dem Magazin “The Atlantic”, wie groß die Nachfrage nach Workouts ist, welche wirklich für jede*n geeignet sind. Wer keine Push Ups absolvieren  kann, muss sie bei Liu nicht stattdessen mehr schlecht als recht auf den Knien ausführen und sich danach ärgern, dass auch das nicht gut funktioniert hat. Es kann aus der Rückenlage heraus damit begonnen werden, Luft-Bankdrücken zu machen. Auf diese Weise gibt Liu den Trainierenden die Möglichkeit, an Fähigkeiten zu arbeiten, die andere Übungen einfach voraussetzen. In den letzten Jahren fanden Programme, die wirklich anfänger*innen-freundlich sind, großen Anklang, da sie einer oft vernachlässigten Zielgruppe Zugang zum Training bieten.

Auch der Anspruch an Trainer*innen ist groß. Ein Sixpack gilt als Qualifikation. Doch es gibt immer wieder Durchbrechungen dieses Stereotyps. Beispielsweise die Yogalehrerin Jessamyn Stanley. Sie zeigt eindrucksvoll, dass es kein Idealgewicht fürs Yoga gibt. Solche Trainer*innen und Programme sind immer noch eine Ausnahme, wir finden aber, dass sie es definitiv nicht bleiben sollten!

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