Was du wirklich über Kokosöl wissen solltest

Was ist dran an dem Hype?
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Kokosöl © foodspring

Kokosöl – Wundertalent in Küche und Badezimmer? Was ist dran an dem Hype? Wir haben die Facts rund um Kokosöl zusammengefasst und verraten dir, warum es ein richtiges Allround-Talent für Küche & Körper ist.

Passend dazu: Fett ist nicht gleich Fett. Wir erklären dir alles, was du über gesunde Fette wissen musst.

Kokosöl – dein Allrounder

Kokosöl ist beliebt. Ob zum Backen von Süßspeisen, Kochen von exotischen Gerichten oder als Abschmink- oder Pflegeprodukt im Badezimmer. Je nach Raumtemperatur ist Kokosöl fest, cremig oder flüssig. Foodies, Beauty Gurus und Athleten schwören auf diese Vielseitigkeit.

Wie der Name bereits vermuten lässt wird Kokosöl aus der Kokosnuss gewonnen. Der Prozess kann je nach Art des Öls variieren. Bei nativem Kokosöl wird das Kokosöl aus dem Fruchtfleisch gepresst oder aus der Kokosmilch gewonnen. Es wird nicht weiterverarbeitet.

Ganz im Gegensatz dazu wird Kokosfett aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst. Anschließend wird das erzeugte Produkt weiterverarbeitet.

Kalorien und Nährstoffe von Kokosöl

Wie hoch der Anteil an Mineralstoffen wie zum Beispiel Vitamin E und Aminosäuren ist, hängt vor allem vom Herstellungsprozess, der Lagerung und Zubereitung ab. Wie der Name allerdings erahnen lässt, besteht Kokosöl fast ausschließlich aus Fett. In der folgenden Tabelle haben wir dir das noch einmal deutlich gemacht.

Nährwerte pro 100 ml

Brennwert3676 kJ
Kalorien878 Kalorien
Protein0,8 g
Kohlenhydrate0 g
Fett99 g

Kokosöl besteht zu etwa 80 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Die Empfehlung der DGE ist es, mit der täglichen Ernährung mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren aufzunehmen. Dies kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Es gilt maximal 10 Prozent der täglichen Gesamtenergie durch gesättigte Fettsäuren aufzunehmen.

Es ist nicht zu vergessen, dass Kokosöl bis zu 50 Prozent mittelkettige Fettsäuren enthält. Sie werden auch Medium Chain Triglyceride (MCT) genannt. Sie begründen, weshalb Kokosöl eine besonders hohe Beliebtheit besitzt.

Ist Kokosöl gesund?

MCTs sind von Natur aus zum Beispiel in Kokos- und Milchfett enthalten. Ihre chemische Struktur besteht aus maximal 10 Kohlenstoffatomen. Im Gegensatz zu den überwiegend in Lebensmitteln vorkommenden langkettigen Fettsäuren, besitzen sie einige Vorteile in der Verarbeitung im Körper. Der Großteil der MCTs im Kokosöl macht die Laurinsäure aus.

MCTs sind wasserlöslich und werden direkt über das Blut der Pfortader zur Leber transportiert. Mittelkettige Fettsäuren können daher schneller vom Körper verdaut werden. Auch der Transport zu den Mitochondrien läuft vereinfacht ab. MCTs versorgen dich daher schneller mit Energie als langkettige Fettsäuren. Außerdem haben sie verglichen mit ihnen einen um 10 % geringeren Energiegehalt und einen höheren thermogenen Effekt. Neben diesen Eigenschaften, die durch die MCTs bestimmt sind, ist der hohe Gehalt an den gesättigten Fettsäuren nicht zu vergessen.

Daher empfehlen wir dir, Kokosöl nicht als dein Standardöl zu nutzen, sondern zum Beispiel Raps- oder Olivenöl einzusetzen. Kokosöl eignet sich hervorragend, um es bewusst und gelegentlich einzusetzen und deine Küche in besonders exotischen Gerichten aufzuwerten.

Du benötigst Inspiration, um Kokosöl in deine Rezepte einzubauen? Wie wäre es mit einem bunten Teller Ofengemüse mit Hähnchen?

Was wir noch loswerden wollen: Ob ein Produkt gesund oder ungesund ist, entscheidet sich an deinem Verhalten. Bei einer ausgewogenen Ernährung gilt, Lebensmittelgruppen klever und abwechslungsreich miteinander zu kombinieren. Alles in Maßen genießen und auf hochwertige Zutaten achten.

Kokosöl kaufen

Beim Kauf von Kokosöl sollte immer hochwertiges Bio Kokosöl in Rohkostqualität bevorzugt werden. Um die Qualität beurteilen zu können, müssen verschiedene Kriterien berücksichtigt werden, über die wir im Folgenden einen kurzen Überblick geben.

Kaltgepresst & erstklassige Rohkostqualität

Hochwertiges Kokosöl sollte kaltgepresst und in Rohkostqualität sein. Kaltpressung ist nahezu immer direkt auf dem Etikett deklariert. Gibt das Etikett keine Auskunft über Kaltpressung, sollte auf der Website des Hersteller nachgesehen oder ein anderes Produkt gekauft werden. Achte vor allem darauf, immer ungehärtete Kokosöle zu kaufen. Bei der industriellen Härtung von Fetten entstehen Transfettsäuren, die sich negativ auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit auswirken.

Ein weiteres Mindestkriterium ist die Nativität des Öls. Ist ein Öl als “nativ” deklariert, bedeutet das, dass es keinen chemischen Prozessen ausgesetzt und nicht raffiniert wurde. Diese rein maschinelle Verarbeitung garantiert ein Mindestmaß an Qualität. Die höchsten Qualitätsstandards erfüllen Öle, die von der Ernte bis zur Pressung in Handarbeit verarbeitet werden.

Faires Bio Kokosöl für maximale Reinheit

Bio Kokosöl aus nachhaltigem ökologischen Anbau ist frei von Pestiziden. Das schützt den eigenen Körper, die Menschen, die auf den Kokosplantagen arbeiten und die Umwelt. Pestizide belasten den Körper und rufen oxidativen Stress hervor, der das Immunsystem schwächt und die allgemeine Leistungsfähigkeit mindert.

Auch Fair Trade ist ein wichtiges Kriterium, um faire Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer zu ermöglichen. Billiges, nicht zertifiziertes und konventionelles Kokosöl wird oft mit Hilfe von Affen geerntet, die unter qualvollen Bedingungen gehalten und dressiert werden. Abgesehen von dem tierausbeuterischen Aspekt, wirkt sich das auch auf die Qualität des Kokosöls aus. Die Kokosnuss-Ernte ist eine hohe Kunst. Nur gelernte Erntehelfer können erkennen, ob eine Kokosnuss bereit zur Ernte ist und sich zur Verarbeitung eignet.

Farbe, Geruch und Geschmack

Ist das Kokosöl bereits gekauft, sind Geruch und Geschmack ein guter Indikator, um zu prüfen, ob das Öl hält, was es versprochen hat. Hochwertiges Kokosöl hat einen kristallklaren Weißton, dessen Facetten innerhalb eines Glases variieren können. Es riecht dezent nach Kokosnuss, ohne dabei aufdringlich oder zu intensiv zu sein. Den Speisen verleiht es einen dezenten Kokosnote, dominiert aber niemals den Geschmack des Gerichtes selbst.

Natives Kokosöl von foodspring

Das foodspring Bio Kokosöl wird auf ökologisch und nachhaltig bewirtschafteten Plantagen angebaut und entspricht reinsten europäischen Bio-Standards. Aus Respekt vor Mensch und Natur legen wir darüber hinaus höchsten Wert auf faire Arbeits- und Handelsbedingungen. Deswegen beziehen wir unsere Kokosnüsse ausschließlich aus fairem Handel von kleinen bäuerlichen Betrieben.
Die Kokosnüsse werden in einem speziellen Ernteverfahren von eigens ausgebildeten Erntehelfern in Handarbeit verlesen und geerntet. So können wir garantieren, dass nur zu 100% reife und hochwertige Kokosnüsse zu foodspring Kokosöl weiterverarbeitet werden.

Um die hochwertigen Inhaltsstoffe der Kokosnuss zu erhalten, lösen die Kleinbauern das Fruchtfleisch per Hand aus der Kokosnuss. Anschließend wird es schonend kaltgepresst. So entsteht hochwertiges natives Öl in bester Rohkostqualität, das sich durch eine kristallklare Farbe, dezenten Kokosduft und einen Laurinsäuregehalt von gut 50 % auszeichnet. Von schädlichen Prozessen wie Raffinierung, Bleichung, Härtung oder Desodorierung distanzieren wir uns deutlich.

©foodspring

Kokosöl zum Braten oder Backen

In der Pfanne kommen im Durchschnitt Temperaturen von 180° bis 200° zustande. Wenige Fette bleiben bei solchen hohen Temperaturen unbeschädigt. Fürs Braten oder scharfes Anbraten sind hitzeresistente Fette gefragt. Diese Fette zeichnen sich durch einen hohen sog. Rauchpunkt aus. Dieser bezeichnet die Temperatur eines Fettes, bei der es anfängt sich zu zersetzen und zu riechen.

Grundsätzlich gilt, je mehr gesättigte Fettsäuren und Ölsäure das Fett enthält, desto höher ist diese Temperatur. Während andere Fette bei dieser Hitze ihre Struktur ändern und zu ungesunden Transfetten werden, ist Kokosöl bis 200° hitzebeständig. Beim Kochen und Braten ist es deswegen eine Alternative zu klassischen Ölen. Zum Vergleich: Oliven- Raps- und Sonnenblumenöl verändern sich schon zwischen ca. 140° und 180°.

Tipp: Auch wenn du mal scharf kochst und zu viel Chili an den Händen hast, wirkt Kokosöl in der Küche Wunder. Einfach die Hände – wie als würdest du sie waschen – ordentlich mit Kokosöl “einseifen” und abspülen. Danach nochmal mit Seife waschen und schon ist zumindest die meiste Schärfe weg.

Zum Backen eignet sich Kokosöl hervorragend. Es schmeckt von Natur aus leicht süßlich und erlaubt dir deswegen bei manchen Rezepten, ein paar Gramm Zucker weniger zu nehmen. Darüber hinaus verleiht es deinem Gebäck einen dezent exotischen Hauch.

Tipp: Dank des hohen Anteils gesättigter Fette, ist Kokosöl meistens fest. Wenn du es flüssig brauchst, erhitze es in einem Topf oder in Mikrowelle einfach auf ca. 27°. Oder stell es in die Sonne oder auf die Heizung.

Auch No-bake Rezepte funktionieren mit Kokosöl perfekt. Hier kommen Konsistenz, Geschmack und dezente Süße des Öls zum Tragen. Der Vorteil dieser Rezepte: Sie sind schnell und leicht zubereitet und meistens super gesund. Probier doch mal unsere No-Bake Salted Caramel Cups.

Caramel Cups auf Teller
©foodspring

Hilft Kokosöl beim Abnehmen?

Bisher existieren keinerlei repräsentative und valide Studien zu der Abnehmwirkung von Kokosöl. Um Gewicht zu verlieren, musst du weniger Kalorien aufnehmen als dein Körper verbraucht. Wir empfehlen dir, ein moderates Kaloriendefizit. Wir erklären dir ausführlich, wie gesundes Abnehmen funktioniert.
Ohne ausgewogene Ernährung gibt es keinen langfristigen Erfolg. Der gelegentliche Einsatz von Kokosöl kann zu deiner Ernährungsweise dazugehören. Als Hauptöle empfehlen wir dennoch Öle mit einem höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Wir haben Raps- und Olivenöl immer griffbereit.

Kokosöl – Wann ist’s genug?

Wie alle anderen Öle auch, hat Kokosöl viele Kalorien. Im Durchschnitt 869 kcal auf 100 g, um genau zu sein. Das heißt, wie jedes andere Fett ist es in Maßen zu genießen, gesund hin oder her. Am besten ist es, wenn du dich an die jeweils im Rezept angegebene Menge hältst. Alternativ sind 1-3 gestrichene Esslöffel Kokosöl pro Tag ein guter Richtwert.

Kokosöl für Haut und Haare

Speiseöl im Bad? Richtig! Die Südseevölker nutzen schon seit Jahrtausenden das Öl der Kokosnuss für die Körperpflege. Das ist nicht nur günstiger, als die neueste Kosmetik zu kaufen, sondern auch mindestens genauso gut. Unsere Tipps verraten dir, was Kokosöl im Bad am besten kann.

Energiekick für dein Haar

Die wertvollen Fette des Kokosöls dringen in die Haarstruktur ein und verleihen trockenem Haar wieder Feuchtigkeit. Darüber hinaus pflegen sie auch die Kopfhaut. 

Für eine schnelle Kokosöl Haarkur einfach Kokosöl mit dem Händen in die trockenen Haare und die Kopfhaut einmassieren und nach ca 10 Minuten wieder mit deinem normalen Shampoo auswaschen.

Als natürliches Peeling

Als Peeling wirkt Kokosöl reinigend und pflegend. Misch für eine Portion Peeling etwa 2 Esslöffel flüssiges Kokosöl sorgfältig mit 2 Esslöffeln feinem Meersalz. Lass den Mix fest werden. Fertig ist dein Peeling. Während das Meersalz durch die Reibung auf der Haut den Peelingeffekt übernimmt, versorgt das Kokosöl die Haut mit Feuchtigkeit.

Kokos pur

Als Nachtcreme, Bodylotion, Mundspülung, Make-Up-Entferner oder pflege für trockene Haut – Kokosöl ist auch pur und direkt aus dem Glas ideal für dein tägliches Beauty-Programm geeignet. Wende es einfach genauso an, wie du es mit klassischen Kosmetikprodukten auch machen würdest.

Genauso wie Ernährung ist auch Haut- und Haarpflege individuell. Probier dich also etwas aus und finde die Anwendung, die bei dir funktioniert.

Beauty-Behandlung mit Kokosöl.
iStock/© Anna-Ok

Fazit

  • Kokosöl ist der perfekte Allrounder für Küche und Bad.
  • Kokosöl ist perfekt zum Braten, da es einen hohen Rauchpunkt besitzt.
  • Kokosöl eignet sich zum Backen und für süße Raw Food Rezepte.
  • Kokosöl ist pur im Bad vielseitig einsetzbar.
  • Kokosöl ist die ideale Basis für Do-it-yourself-Kosmetik.
  • Zusatztipp: Auch Omega 3-Fettsäuren zählen zu den guten Fetten. Entdecke jetzt unsere veganen Omega 3 Kapseln!

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