Leptin: das Sättigungshormon im Überblick
Ein knurrender Magen, leichte Anzeichen von Müdigkeit und Gedanken, die sich mehr mit dem Inhalt des Kühlschranks beschäftigen als mit der Planung des Workouts of the Day – das alles sind deutliche Zeichen dafür, dass du hungrig bist. Doch woran erkennst du, wann du satt bist und deinen Körper mit ausreichend Nahrung versorgt hast? Neben einem angenehm gefüllten Magen und neuer Energie, ist auch dein zentrales Nervensystem an der Steuerung eines Sättigungsgefühls beteiligt. Das Hormon Leptin signalisiert dir, wann du aufhören solltest zu essen. Wie genau das funktioniert? Das sagen wir dir.
Was ist Leptin?
Bevor wir uns den Prozess widmen, der mit der Nahrungsaufnahme initiiert wird, schauen wir uns das Hormon Leptin einmal genauer an. Leptin ist ein Proteohormon, genauer gesagt ein Adipokin. Das im menschlichen Körper synthetisierte aktive Hormon besteht aus 146 Aminosäuren. Als Adipokin wird das Hormon zum größten Teil in den Fettzellen produziert und anschließend freigesetzt. Kleine Mengen werden zudem im Knochenmark, der Skelettmuskulatur, der Magenschleimhaut und den Hautzellen produziert.
Übrigens wurde Leptin erst in den Neunziger Jahren entdeckt und ist seither Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien. Das große Interesse an diesem Hormon ist unter anderem auf das immer weitere steigende Durchschnittsgewicht der Menschheit zurückzuführen. Dabei gilt die Frage zu klären, warum Menschen trotz der smarten Funktion von Leptin mehr und mehr zunehmen.
Die Wirkung von Leptin
Täglich hörst du – mal bewusst und mal unbewusst – in dich hinein, um herauszufinden, ob du hungrig bist. Beantwortest du die Frage mit einem Ja, löffelst du am Morgen beispielsweise ein cremiges Schoko-Porridge mit Banane oder entscheidest dich zum Mittagessen für eine Protein-Lachs-Rolle. Zwischendurch reicht das ein oder andere Mal auch ein Carrot Cake Muffin, der als Pick-Me-Up am Nachmittag für einen kleinen Energieschub sorgt.
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Hunger oder Appetit? In unserem Artikel zum Thema erklären wir dir den Unterschied und teilen Tipps, wie du deinen Appetit mit einfachen Mitteln zügeln kannst.
Mit jeder Mahlzeit kommt früher oder später auch die Entscheidung dafür, dass du satt bist und Teller und Besteck beiseite schiebst. Das physiologische System dahinter funktioniert nach einem klaren Prinzip. Bei einem gesunden Menschen werden die Gesamtenergie-Speicher durch die Regulation des Leptinspiegels so in einem guten Bereich gehalten. Sind die Fettzellen gut gefüllt, senden sie Leptin aus und vermitteln das Signal “Wir sind satt!”.
Zuvor haben wir festgehalten, dass Leptin in den Fettzellen gebildet wird. Sind im Körper also viele Fettzellen vorhanden, wird demnach viel Leptin ausgeschüttet – und vice versa. Das Hormon Leptin zirkuliert zunächst im Blut und stimuliert dann zwei Rezeptoren-Gruppen des Hypothalamus: Die eine Gruppe der Neuronen produziert Transmitterstoffe, die appetithemmend wirken, die andere Gruppe produziert appetitstimulierende Neuropeptide.
Leptin und sein Gegenspieler Ghrelin
Mittlerweile ist deutlich geworden, dass Leptin für das Einstellen eines Sättigungsgefühls verantwortlich ist. Doch welches Hormon ist von Bedeutung, wenn es um die Signalisierung von Hunger geht? Die Antwort: das Peptidhormon Ghrelin. Als Gegenspieler von Leptin wird Ghrelin in den Zellen der Magenschleimhaut immer dann gebildet, wenn Energie benötigt wird. In diesen Hungerphasen steigt der Ghrelinspiegel im Blut an. Nach dem Essen sinkt er wieder ab. Klingt logisch, oder?
Leptinresistenz
Aus einer Portion Pasta werden zwei, aus einem Cookie wird die halbe Packung und aus einem Stück Schokolade manchmal die ganze Tafel. Im Alltag fehlt uns oftmals die Zeit für eine bewusste Mahlzeit. Nicht selten kommt es vor, dass man die Hungersignale zwar wahrnimmt, die Sättigungssignale aber überhört und über den Hunger und somit über den Energiebedarf hinaus isst. Passiert das über einen längeren Zeitraum häufiger, kommt es zu Übergewicht.
Das Hormon Leptin ist mit seiner Wirkung bei Menschen mit einem gesunden Körpergewicht ein natürlicher Appetitzügler. Bei übergewichtigen Menschen hingegen funktioniert die Signalisierung des Sättigungsgefühls nicht mehr. Die Diagnose lautet: Leptinresistenz. Trotz hoher Leptinspiegel, die aufgrund des hohen Fettgewebes im Körper vorhanden sind, empfinden Betroffene kein gesundes Sättigungsgefühl mehr – die Zellen des Gehirns werden nicht angesprochen. Die genaue physiologische Entwicklung der Leptinresistenz bei Menschen mit Adipositas ist bisher nur unzureichend erforscht. Aufgrund diverser Studien wird allerdings vermutet, dass ein Gewichtsverlust mit Hilfe einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Sport die Leptin-Sensivität im Gehirn wieder hergestellt werden kann.
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Leptin als Medikament
Bevor Studien gezeigt haben, dass übergewichtige Menschen nicht etwa unter einem Leptinmangel, sondern unter der Leptinresistenz leiden, hat man einen Leptin-ähnlichen Wirkstoff zur Behandlung eingesetzt. Mittlerweile ist es die Aufgabe von übergewichtigen Menschen und Patienten, die aufgrund von Adipositas mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurden, die Funktion des Sättigungshormons durch einen Gewichtsverlust zurückzuerlangen.
Wusstest du, dass Menschen mit einem intuitiven Essverhalten tendenziell gesünder sind? Das Prinzip des intuitiven Essens zielt darauf ab, in den Körper hineinzuhören, um die Bedürfnisse zu verstehen. Falls dich das Thema interessiert und du mehr darüber wissen willst, kannst du hier vorbeischauen: Intuitives Essen.
Menschen, die unter einer Lipodystrophie leiden, haben aufgrund eines angeborenen Mangels an Fettzellen eine sehr geringe Leptin-Produktion. Im Fall dieser sehr selten auftretenden Erkrankung kommt es zum Einsatz des Arzneistoffes Metreleptin. Das Protein ist ein Analogon des menschlichen Leptins und übernimmt die Signalisierung eines Sättigungsgefühls.
Leptin als Appetitzügler
Man kann behaupten, dass Leptin als natürlicher Appetitzügler grundlegend daran beteiligt, ein gesundes Körpergewicht aufrechtzuerhalten. Für Menschen mit Adipositas scheint die logische Schlussfolgerung daher, dass eine extra Zufuhr von Leptin in Form eines Medikaments oder Nahrungsergänzungsmittels auch ihnen dabei helfen sollte, den Appetit zu beeinflussen und ein gesundes Körpergewicht zu erreichen. Doch kann Leptin wirklich dabei helfen abzunehmen? Wer aufgepasst hat, der weiß, dass das Problem nicht bei einem geringen Leptinspiegel, sondern bei der verringerten Sensitivität der Gehirnzellen liegt. Daher geht man nach aktuellem wissenschaftlichen Stand davon aus, dass übergewichtige Menschen und Patienten mit Diabetes nicht von einer zusätzlichen Leptin-Zufuhr profitieren.
Auch sportliche Alltagshelden, die auf der Suche nach einem Appetitzügler sind, der schnelle Erfolge in Sachen Definition verspricht, sind bei Leptin an der falschen Adresse. Wir zählen in diesem Fall auf unsere Shape Caps, die dich mit einer Mischung aus HCA, Chitosan, L-Carnitin und Koffein rund um dein Workout mit unterstützen.
Leptin: Das Fazit
Zu viele Informationen auf einmal? Kein Problem. Hier findest du die wichtigsten Fakten im Überblick.
- Das Adipokin Leptin, das zum größten Teil in den Fettzellen gebildet wird, signalisiert dir als Sättigungshormon, wenn du ausreichend Energie zur Verfügung hast.
- Die Ausschüttung bringt eine appetithemmende Wirkung mit sich
- Der Gegenspieler von Leptin ist das Hormon Ghrelin
- Menschen, die unter Adipositas oder sogar unter Diabetes leiden, empfinden trotz hoher Mengen an Leptin kein gesundes Sättigungsgefühl mehr.
- Die verringerte Sensitivität kann vermutlich mit dem Erreichen eines gesunden Körpergewichts wiedererlangt werden.
- Leptin ist ein natürlicher Appetitzügler, eine Einnahme eines Leptin-ähnlichen Wirkstoffs hat jedoch nur bei Patienten mit Lipodystrophie eine sinnvolle Wirkung.
Artikel-Quellen
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- Theodore Kelesidis et. al (2010): Narrative Review: The Role of Leptin in Human Physiology: Emerging Clinical Applications https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2829242/
- AMBOSS Fachwissen für Mediziner
- Bundesministerium für Bildung und Forschung – Gesundheitsforschung
- Ärzteblatt
- Diabetesinformationsdienst München