Scharfe Knollen – darum sind Radieschen so gesund

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frau schneidet radieschen ©SCIENCE PHOTO LIBRARY

Was ist rund, außen meist leuchtend pink und hat beim Reinbeißen eine milde Schärfe? Saisonprofis wissen es sofort: Die richtige Antwort lautet Radieschen. Im späten Frühjahr gesellen sich knackige Radieschen auf den Marktständen gleich neben die allseits beliebten Spargelstangen und warten nur darauf, in der heimischen Küche zum Einsatz zu kommen.

Woran erkenne ich die besten Radieschen? Wie lagere ich die kleinen Knollen und wie bereite ich sie zu? Welche Inhaltsstoffe stecken im Gemüse? Wir haben alles zu Nährstoffen, Lagerung, Zubereitung zusammengefasst und geben dir  unsere drei Lieblingsrezepte mit an die Hand.

Radieschen: Herkunft und Sorten

Die genaue Herkunft der Radieschen ist nicht zurückzuverfolgen. Es ist bekannt, dass die ersten Radieschen in Europa bereits vor etwa 400 Jahren angebaut und geerntet wurden. Zudem wurden in weiten Teilen Asiens (China, Vorderasien) wilde Sorten entdeckt. Die Pflanze, deren botanische Bezeichnung Raphanus sativus var. sativus. lautet ist im Anbau äußerst pflegeleicht. Sie zählt zu den Kreuzblütengewächsen und somit zur Familie des Rettichs. Heutzutage wird sie weltweit kultiviert.

Zartrosa, leuchtend pink, rötlich, violett, gelb oder sogar zweifarbig – die Farbe der Radieschenschalen variiert je nach Sorte, im Inneren sind Radieschen jedoch immer weiß. Was die Form betrifft, ist diese stets rundlich. Neben den bekannten kugeligen Knollen gibt es vermehrt ovale Radieschen zu finden.

Pflanzzeit und Erntezeit von Radieschen

An alle Gemüsegärtner*innen und die, die es noch werden wollen: Radieschen lassen sich einfach selber anbauen. Denn alles, was eine Pflanze benötigt, ist ein sonniger und luftiger Standort mit gleichmäßig feuchtem Boden. Ist die Aussaat erst einmal im Boden – die Pflanzzeit beginnt mit dem Ende des kalten Winters – müssen die Pflanzen bei warmen bis heißen Temperaturen ausreichend gegossen werden. Eine gute Pflege wird schnell entlohnt: Radieschen haben mit drei bis vier Wochen eine sehr kurze Kulturdauer.

Für alle, die sich am Angebot der Wochen- und Supermärkte bedienen, gibt es mit dem Monat April die ersten Radieschen aus dem geschützten Anbau zu kaufen. In Deutschland dauert die Ernte aus dem Freilandanbau von Mai bis in den späten Herbst.

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Wie schmecken Radieschen?

Der Geschmack knackig frischer Radieschen reicht von sanften Aromen über leicht würzige Nuancen, von milder bis ausgeprägter Schärfe.

Außen hui, innen scharf? So einfach verhält es sich mit Radieschen nicht. Denn der Geschmack ist weniger von der Farbe als von dem Anbau abhängig. Werden die Pflanzen auf dem Freiland angebaut, wachsen sie in der Regel langsamer und haben mehr Zeit, Senföle zu bilden. Und Senföle – diese zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen – sind die scharfen Geschmacksgeber.

Interessant zu wissen: Beim Zerkleinern von Radieschen steigt der Gehalt der enthaltenen Senföle. Denn durch das Schneiden werden Zellen im Gemüse verletzt, Enzyme treffen auf Senfölglykoside und wandeln diese in Senföle um. Der Geschmack des Radieschens wird intensiver.

Kalorien und Nährstoffe – Darum sind Radieschen gesund

Das Wichtigste in Zahlen: Radieschen enthalten pro 100 Gramm ca. 16 Kalorien und sind damit äußerst kalorienarm.

Nährwertepro 100 g Radieschen
Kalorien16 kcal
Protein1 g
Kohlenhydrate2 g
Fett0,1 g
Ballaststoffe2 g

Radieschen punkten nicht nur mit wenig Kalorien, sondern liefern zudem wertvolle Inhaltsstoffe für die Gesundheit. Welche genau? Das sagen wir dir!

  1. Einige Abschnitte zuvor haben wir bereits über das geschmacksgebende Senföl gesprochen. Die Senfölglycoside, auch Glucosinolate, sind der Kategorie der sekundären Pflanzenstoffe zugehörig.
  2. Radieschen bestehen zu 94 Prozent aus Wasser und enthalten dennoch hohe Mengen an Mikronährstoffen – allen voran die Vitamine C und K. Während Vitamin C zur normalen Funktion des Immunsystems beiträgt, ist Vitamin K maßgeblich für die Erhaltung normaler Knochen und Blutgerinnung zuständig. Daneben liefern Radieschen kleine Mengen weiterer Vitamine, unter anderem Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B6 und Vitamin B9. 

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daily vitamins
©foodspring
  1. Frisch geerntet lassen sich in Radieschen einige Spurenelemente nachweisen: Eisen, das zum normalen Sauerstofftransport im Blut beiträgt. Kalium, das unter anderem die normale Funktion des Herz und Nervensystems unterstützt. Und Kupfer, das die normale Eisenaufnahme unterstützt und entzündungshemmend wird.
  2. Pro 100 Gramm Radieschen enthalten sie 2 Gramm Ballaststoffe. Das mag zunächst nicht nach viel klingen, doch in Anbetracht der geringen Energiedichte und des hohen Wasseranteils kann sich die kleine Zahl sehen lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat einen Richtwert für die Aufnahme von Ballaststoffen festgelegt. Die Empfehlung für erwachsene Frauen und Männer liegt bei mindestens 30 g/Tag. (1)
  3. Nicht zu vergessen sind die Inhaltsstoffe, die Einfluss auf Galle und Leber haben: bioaktive Stoffe. Die Leber produziert Gallenflüssigkeit. Zusammen sorgen die beiden Organe für eine gesunde Fettverdauung und für die Ausscheidung ungewollter Stoffe. Radieschen regen die Produktion der Verdauungssäften an und unterstützen die natürliche Aktivität von Galle und Leber.

Sind in Radieschen Zucker?

Streng genommen sind alle Kohlenhydrate aus der Nahrung in die Kategorie Zucker einzuordnen. Es werden jedoch verschiedene Arten von Kohlenhydraten unterschieden. In Radieschen sind kleinste Mengen der Einfachzucker Glucose und Fructose enthalten.

Helfen Radieschen beim Abnehmen?

Du kannst es dir denken: Das Essen von Radieschen allein führt zu keinem Gewichtsverlust. Auch gelten Radieschen nicht offiziell als Fettkiller. Und dennoch sprechen wir uns für den Genuss des Gemüses aus. Radieschen haben viel Wasser, wenig Kalorien, sorgen für leckeren Geschmack.

radieschenscheiben auf brot
©Tegra Stone Nuess

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Einkauf und Lagerung

Achte beim Einkauf darauf, dass du zu knackigen Radieschen greifst, deren Blätter saftig grün und nicht welk sind. So garantierst du, dass du die besten Radieschen nach Hause bringst.

In der Küche angekommen gibt es einen Geheimtipp für lange Frische: Radieschen in ein feuchtes Tuch wickeln und im Gemüsefach des Kühlschranks verfrachten. Zuvor solltest du das Gemüse waschen und Grün und Wurzeln entfernen.

Kein Platz im Kühlschrank? Bei Zimmertemperatur bleiben die kleinen Knollen etwa zwei bis drei Tage frisch. Das Einfrieren ist bei Radieschen nicht zu empfehlen, denn mit dem Auftauen verlieren sie an Knackigkeit.

Radieschen richtig zubereiten

Es ist kein Geheimnis, dass Gemüse vor dem Verzehr gründlich abgespült werden sollte.

Das gilt auch für Radieschen, die oftmals roh gegessen werden. Der gängigste Weg, Radieschen in den Speiseplan einzubauen, sind frische Salate.

Beim Kauf von Bio-Gemüse kannst du auch die Radieschenblätter verwenden. Diese einfach sorgfältig waschen, klein schneiden und als weitere Zutat unter deinen liebsten Salat heben.

Übrigens: Wem der Geschmack aufgrund der enthaltenen Senföle einmal zu scharf ist, kann mit einer Prise Salz Abhilfe schaffen, denn Salz gleicht die Schärfe aus.

Radieschen Rezepte

So viele Infos, aber wo bleiben die Rezepte? Wir haben im Archiv gestöbert und unsere drei Lieblingsrezepte mit Radieschen herausgesucht.

  1. Ganz oben auf dem Siegertreppchen steht unser Rezept für eine trendige Pokè Bowl: mit Sojasauce und Erdnussbutter marinierter Lachs und Sushi-Reis angerichtet mit Avocado, Gurke, Edamame und – natürlich – Radieschen.
    poke bowl salmon
    ©foodspring

     

  2. Kartoffelsalat ist nur eine Grillbeilage? Von wegen. Der Salat der nicht so grünen Art schmeckt auch außerhalb der Grillsaison hervorragend. Neben gekochten Kartoffeln und Radieschen stehen auch unsere Protein Flakes auf der Zutatenliste – für den extra Crunch. Das (Mayo-freie) Dressing ist eine Mischung aus Olivenöl, süßem Senf und Hier geht’s zum Rezept: Kartoffelsalat mit Radieschen.

    kartoffelsalat
    ©foodspring
  1. Der dritte Platz geht an unser Rezept für ein Gemüse-Omelett. Mit 35 g Eiweiß ist dieses Omelett mit Zucchini, Champignons, Radieschen und Fetakäse eine richtige Proteinbombe und somit bestens geeignet als dein Post Workout Meal.

    vegetarisches-omelett
    ©foodspring

Radieschen: Das Fazit

Einmal auf den Geschmack gekommen, sind frische Radieschen aus Salaten & Co. nicht mehr wegzudenken. Hier findest du die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst.

  • Radieschen, genau wie Rettich, werden auf der ganzen Welt im Treibhaus oder auf dem Freiland angebaut und geerntet.
  • Die rundlichen Knollen, deren Schale unterschiedliche Farben haben kann, bestehen zu 94 Prozent aus Wasser und haben entsprechend wenig Kalorien.
  • Ihre wertvollsten Inhaltsstoffe sind Vitamin C und Vitamin K sowie Eisen und Kalium.
  • Neben den Knollen können beim Kauf von Bio-Radieschen auch die Radieschenblätter verwendet werden.

Artikel-Quellen

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  • DGE: Referenzwerte: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kohlenhydrate-ballaststoffe [28.12.2020].
  • Verordnung (EU) Nr. 432/2012