Lohnt sich eine Massagepistole wirklich? Wir gehen dem Hype auf den Grund

Sag Tschüss zu Verspannungen & Co!
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Ein Mann massiert einer Frau mit der Massagepistole ©zeljkosantrac

Autsch! Verspannungen, Zerrungen und Muskelkater sind lästig, doch besonders unter Sportlern keine Seltenheit. Dagegen ist jede Hilfe willkommen. Ein beliebtes Tool ist die Massagepistole für zuhause. Sie soll die Beschwerden einfach weg klopfen, hämmern und vibrieren. Erfahre hier, was die Eigenbehandlung bringt, wie man Massagepistolen anwendet und was du bei der Anschaffung beachten solltest.

Was ist eine Massagepistole?

Optisch erinnert die Massagepistole (Massage Gun) an einen Akkuschrauber oder an eine Bohrmaschine. Das handliche Gerät ist jedoch nicht für den Werkzeugkoffer gedacht, sondern eher für die Wellnessbox. Man massiert damit Muskeln und Muskelgruppen, die leichte bis mittlere Schmerzen verursachen. Durch Stöße, Vibration oder Rotation sollen die Durchblutung angeregt und Verspannungen gelöst werden. Das Praktische: Man spart sich den kostenintensiven Gang zum Profi. Das Massagegerät lässt sich ganz einfach zuhause anwenden.

Für eine möglichst effektive Behandlung bieten die meisten Hersteller verschiedene Aufsätze an, die sich am Kopf der Pistole anbringen lassen. Die gängigsten Massageköpfe sind:

  • Ball: Der runde Ball ist der Standard-Aufsatz bei der Massagepistole und kann bei sämtlichen Muskeln Anwendung finden.
  • Hammer: Die großflächige, ebene Platte ist ideal für große Muskelgruppen wie Gesäß und Oberschenkel. Der Aufsatz klopft die Partien sanft.
  • Bullet: Der kugelförmige Aufsatz ist extra klein und damit optimal für die Behandlung von punktuellen Verhärtungen der Tiefenmuskulatur, auch Triggerpunkte genannt.
  • Fork: Der Gabel-Aufsatz ist aufgrund der Aussparungen besonders für eine Rückenmassage sowie für die Behandlung der Wade geeignet.
Ein Mann massiert sich selbst mit einer Massagepistole
©Basak Gurbuz Derman

Wirkung und Effekte

Massagepistolen sind Geräte für die Tiefenmassage zuhause, zum Beispiel bei verhärteten Faszien, leichten Zerrungen und Muskelverspannungen. Die verschiedenen Aufsätze üben punktuell oder großflächig durch Stöße, Vibrationen und Rotationen Druck auf die betroffenen Muskelareale aus.

Ziel ist es, die Durchblutung zu fördern, so dass mehr Sauerstoff und andere wichtige Nährstoffe zum Muskel gelangen können. Auf diese Weise sollen die Regeneration beschleunigt und die Schmerzen gelindert werden. Außerdem soll die Massage das fasziale Gewebe elastischer machen, so dass sich Verspannungen vorbeugen lassen.

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Man kann drei Anwendungsbereiche der Massagepistole unterscheiden:

  1. Vor dem Training kann eine Massagepistole die Muskulatur lockern und aufwärmen, um sie auf die nachfolgende Belastung vorzubereiten.
  2. Nach dem Training kann die Behandlung die Muskeln entspannen und die Regenerationsphase anstoßen. Eine Ausnahme bilden intensive Trainingseinheiten wie ein Marathonlauf oder ein hartes Krafttraining. In diesen Fällen ist eine sanfte Wellnessmassage sinnvoller.
  3. Bei leichten bis mittleren akuten Muskelbeschwerden kann die Massagepistole Triggerpunkte behandeln und die Selbstheilungskräfte aktivieren.

Vorteil gegenüber einer klassischen Handmassage ist, dass man sich mit der Massagepistole selbst therapieren kann. Zudem können die Aufsätze mehr Druck ausüben und tiefer im Gewebe arbeiten. Doch unterm Strich bleibt die Massagepistole ein Wellnessgerät. Einfach wegschießen lassen sich Beschwerden nämlich nicht. Einen Gang zum Physiotherapeuten kann die Behandlung nicht ersetzen. Besonders bei Problemen wie Tennisarm oder Schulter-Impingement solltest du unbedingt einen Profi zurate ziehen.

Anwendung

Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, solltest du immer den genauen Anweisungen des Herstellers folgen. Lies dir deshalb vorab die Gebrauchsanweisung genau durch.

Hier sind ein paar generelle Tipps für die Anwendung von Massagepistolen:

  1. Lokalisiere die betroffene Stelle. Bitte für den Rücken und Nacken oder andere schlecht zu erreichenden Stellen eine weitere Person um Hilfe.
  2. Achte darauf, nur weiches Gewebe zu massieren. Knochen und Gelenke immer aussparen.
  3. Wähle einen passenden Aufsatz aus und behandle den Muskel oder die Muskelgruppe für eine bis maximal fünf Minuten. Je kleiner die betroffene Stelle, desto kürzer sollte die Massage ausfallen.
  4. Starte mit einer niedrigen Stoßzahl und erhöhe diese Schritt für Schritt.

Die Anwendung ist einfach, was dazu verleiten kann, die Massagepistole regelmäßig zur Hand zu nehmen. Grundsätzlich solltest du es allerdings nicht übertreiben: Zwei bis drei Behandlungen pro Woche sind völlig ausreichend. Bemerkst du nach zwei Wochen keine Besserung, wende dich lieber direkt an einen Physiotherapeuten.

Mann im Fitnessstudio hat eine Schulterverletzung
© ortonrsx

Für wen eignen sich Massagepistolen?

Die Massagepistole ist ein therapeutisches Gerät, das sich insbesondere an Sportler richtet, die Muskelbeschwerden behandeln oder vorbeugen wollen. Doch auch, wenn du viel im Büro oder Homeoffice sitzt und häufig unter Verspannungen leidest, kannst du davon profitieren.

Grundsätzlich ist die Behandlung bei leichten bis mittleren Muskelschmerzen zu empfehlen, zum Beispiel infolge von Muskelkater oder einer Zerrung. Bei stärkeren, langwierigen Beschwerden sowie Gelenkproblemen solltest du immer erst professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, bevor du dich selbst behandelst.

Woran erkennt man eine gute Massagepistole?

Das Angebot an Massagepistolen ist groß. Gar nicht so leicht, da ein passendes Produkt zu finden. Hier sind ein paar Dinge, auf die du bei der Auswahl eines Massagegeräts achten solltest:

  • Eine gute Massagepistole hat mehrere Aufsätze für die Behandlung der unterschiedlichen Muskeln oder Muskelgruppen.
  • Es sollte verschiedene Stufen und Geschwindigkeiten geben, die sich direkt am Gerät einstellen lassen. 1.200 bis 3.200 Stöße pro Minute sind Standard.
  • Die Hublänge – die Distanz, welche der Massagekopf zurücklegen kann – sollte mindestens 10 bis 12 Millimeter betragen.
  • Je leiser das Gerät arbeitet, desto angenehmer. Ein Wert zwischen 40 und 60 Dezibel ist normal.
  • Das Massagetool sollte leicht sein und gut in der Hand liegen.
  • Der Akku sollte möglichst leistungsstark sein. Eine Laufzeit von 30 Minuten ist das absolute Minimum, besser sind zwei Stunden. Ideal ist ein Wechselakku.

Fazit

  • Massagepistolen sind handliche Geräte, die eine Tiefenmassage zuhause ermöglichen.
  • Eine Massagepistole besteht aus einem L-förmigen Korpus und wechselbaren Massageköpfen für die Behandlung verschiedener Muskeln und Muskelgruppen.
  • Anwendung können Massage Guns bei leichten bis mittleren Muskelschmerzen und Verspannungen finden.
  • Man kann Massagepistolen vor und nach dem Training anwenden oder bei akuten Beschwerden.
  • Nach besonders instensiven Trainingseinheiten, bei empfindlichem Gewebe oder wenn ernsthafte Gelenk- und Muskelbeschwerden vorliegen, sollte man die Massagepistole besser nicht benutzen.
  • Zwei bis drei Anwendungen pro Woche über maximal fünf Minuten pro Körperpartie sind ideal.
  • Eine Massagepistole ist kein Ersatz für eine physiotherapeutische Behandlung.

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