Achillessehne: Schmerzen effektiv bekämpfen 

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper.
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woman doing an exercise with a kettleball ©Oleg Breslavtsev

Fehlende Fitness-Motivation, Schokolade, eine ungesunde Morgenroutine: Was ist deine persönliche Achillesferse? Nicht umsonst sprechen wir von ihr als persönlichen Schwachpunkt, denn die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper, aber trotzdem sehr anfällig für Verletzungen. Schmerzen an der Achillessehne entstehen oft schleichend und werden dann schnell zu einem chronischen Problem. Ist deine Achillessehne gereizt, liegt das oft an zu viel Sport.

Warum du Schmerzen in der Achillessehne haben könntest und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, besprechen wir hier.  

Übrigens: Du willst Sport machen, aber möchtest Knochen und Gelenke schonen? Low Impact Training kann da genau das Richtige sein.

Wo befindet sich die Achillessehne?

Die starke, aber unelastische Achillessehne verbindet das Fußskelett mit der Unterschenkelmuskulatur. Im Grunde überträgt die Achillessehne die Kraft deiner Wadenmuskeln auf das Fußskelett. Ohne die Achillessehne könntest du weder auf Zehenspitzen gehen noch den Fuß vollständig ausstrecken. 

Woher kommen Schmerzen in der Achillessehne? 

Eine gereizte Achillessehne deutet auf eine durch Überlastung verursachte Verletzung hin. Dabei entstehen in der Achillessehne kleine Risse, was dann unter anderem zu folgenden Symptomen führen kann: 

  • Die Achillessehne ist geschwollen und strahlt in der Regel einen stechenden oder drückenden Schmerz aus.
  • Liegt bei der Achillessehne eine Entzündung vor, äußert sich dies zusätzlich durch Hautrötungen sowie Hitze rund um die betroffene Stelle. 
  • Hast du an der Achillessehne Schmerzen, bist du oft zusätzlich in der Bewegung eingeschränkt und kannst dein Sprunggelenk weniger belasten.  
  • Ist die Achillessehne gerissen, merkst du das meist unmittelbar an einem reißenden Geräusch und dem schlagartigen Auftreten von intensiven Schmerzen.

Gerade bei Sportarten wie Joggen, Fußball, Tennis oder Skifahren wird sie besonders stark beansprucht. Unter Sportler*innen zählen Probleme mit der Achillessehne daher zu den gängigsten Beschwerden überhaupt.

Achillessehne schmerzt beim Gehen: Mögliche Ursachen 

Meist entstehen Schmerzen an der Achillessehne durch eine kurzzeitige oder chronische Überlastung. Es kann aber auch eine körperliche Fehlstellung dahinterstecken. Zu den möglichen Ursachen zählen: 

  • Fehlendes Warm up und Stretching vor dem Sport
  • Zu schnelle Erhöhung des Trainingspensums
  • Schief stehende Hüfte oder Probleme mit der Wirbelsäule
  • Unterschiedlich lange Beine oder eine verkürzte Oberschenkelmuskulatur 
  • Kurzzeitig extreme und einseitige Belastung der Achillessehne
  • Zu kurze Abstände zwischen den Trainingseinheiten 
  • Unpassendes Schuhwerk oder falsche Schuhgröße 

Um chronische und langfristige Beschwerden zu vermeiden, empfehlen wir dir bei einer Achillessehnenreizung immer eine ärztliche Behandlung. Während der Untersuchung wird diagnostiziert, ob eine körperliche Fehlstellung, falsche Bewegungen beim Sport oder andere Gründe für die Achillessehnenreizung verantwortlich sind. 

Achillessehnenentzündung: Richtig erkennen und behandeln 

Grundsätzlich wird bei Achillessehnenschmerzen zwischen akuten und chronischen Beschwerden unterschieden. Nachfolgend erfährst du, wie sich eine Entzündung in beiden Fällen äußert und behandelt werden kann. 

Akute Probleme mit der Achillessehne 

Akute Beschwerden an der Achillessehne äußern sich in stechenden oder dumpfen Schmerzen rund um den Ansatz deines Fersenbeins. Dies wiederum schränkt die Beweglichkeit des Sprunggelenks ein.

In diesem Fall ist eine mehrwöchige Sportpause unverzichtbar, da sonst chronische Beschwerden aufkommen. Hol dir am besten eine ärztliche Empfehlung über die Länge der Pause ein, sodass die Beschwerden wieder vollständig abklingen können.  

Chronische Schmerzen der Achillessehne

Chronische Achillessehnenprobleme entstehen oft schleichend und führen dann zu einer langfristigen und schmerzhaften Verdickung der Sehne. Wenn akute Achillessehnenschmerzen nicht richtig auskurieren, können chronische Beschwerden folgen. 

Häufig hilft in diesem Fall nur eine mehrmonatige Sportpause mit ausgiebiger Schmerztherapie. Das Gleiche gilt, wenn die Achillessehne gerissen ist. 

Mehr dazu: Neustart nach der Trainingspause: So fängst du wieder an

Schmerzen an der Achillessehne: So kannst du die Heilung beschleunigen

Beim ersten Auftreten von akuten Schmerzen ist es wichtig, die Achillessehne mit Eis zu kühlen und das betroffene Bein nicht zu belasten. Am besten legst du ein dünnes Tuch rund um die schmerzende Stelle und wickelst anschließend ein Kühlkissen darüber. 

Neben Kühlung hilft bei einer akuten Achillessehnenentzündung auch die Behandlung mit einer wärmenden und schmerzstillenden Salbe. Diese lässt sich hervorragend dafür nutzen, um die Achillessehne zu massieren und vorsichtig zu dehnen. Schmerzmittel lindern zwar die Beschwerden, sollten aber nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden. Sportliche Höchstleistungen sind bei akuten Schmerzen tabu. 

Bei chronischen Problemen mit der Achillessehne helfen zudem moderne Therapieformen wie die Stoßwellentherapie. Hier dringen Schallwellen tief in das Gewebe ein und regen so den Aufbau von Knochen und Blutgefäßen an. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte deines Körpers gefördert, sodass das geschädigte Gewebe rund um die Achillessehne schneller wieder aufgebaut wird. 

Ist die Achillessehne gerissen, hilft oft nur ein operativer Eingriff und eine mehrmonatige Nachbehandlung. Alternativ lässt sich ein Achillessehnenriss durch einen Unterschenkelgips heilen, der jedoch für mehrere Wochen getragen werden muss. In der Regel sind innerhalb von sechs Monaten nach der Regeneration wieder leichte Sporteinheiten möglich.

Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls maßgeblich für die Regeneration. Gerade im Leistungssport ist die regelmäßige Einnahme von Magnesium, Zink und anderen Mineralstoffen überaus wichtig. Ob Magnesium bei Problemen mit der Achillessehne hilft, ist wissenschaftlich allerdings nicht belegt. 

Kleiner Tipp: Mit unseren Recovery Aminos versorgst du deinen Körper nach einem intensiven Workout mit essenziellen Aminosäuren und wichtigen Kohlenhydraten. Diese unterstützen die schnelle Regeneration nach dem Sport und beugen somit körperlichen Beschwerden wie Achillessehnenproblemen effektiv vor.  

Achillessehne trainieren: Übungen und Vorbeugung 

©Anabolica

Eine kräftige Waden- und Rumpfmuskulatur ist das A und O, um akute und chronische Probleme mit deiner Achillessehne loszuwerden oder diesen vorzubeugen.

Wadenmuskulatur stärken

Wenn du deine Waden trainieren willst, aber ein Fuß leicht schmerzt, empfehlen wir dir folgende Übung:

  1. Stelle dich mit den Zehen auf den Rand einer Treppenstufe und hebe dabei die Fersen an, um so die Kraft deines unversehrten Fußes zu nutzen. 
  2. Verlagere dann dein Gewicht stetig auf das Bein mit der schmerzenden Achillessehne und senke langsam die Fersen. 
  3. Diese Dehnposition hältst du für etwa 30 Sekunden. Wechsle anschließend auf das andere Bein.
  4. Nutze jetzt die Kraft des unverletzten Beins, um wieder in den Zehenstand zu kommen.
  5. Beuge zum Schluss das Knie des verletzten Beins und senke langsam dessen Ferse.
  6. Wiederhole diese Schritte zehn bis 15 Mal und führe die Übung mehrmals täglich durch, um deine Achillessehne zu dehnen. 

Wichtig zu wissen: Bei dieser Übung muss die Beinachse immer gerade sein und deine Knie müssen etwas nach außen zeigen. 

Rumpfmuskulatur verbessern 

Eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur gleicht muskuläre Asymmetrien aus und beugt einseitigen Belastungen der Achillessehne vor. Die Auswahl an Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur ist breit gefächert. Neben der prophylaktischen Wirkung erhöhst du damit deine Ausdauer und Beweglichkeit. 

Vorbeugung mit den richtigen Schuhen 

Gerade regelmäßiges Jogging erfordert passende Laufschuhe. Wer aber die richtigen Laufschuhe finden will, sucht oft sehr lang, schließlich kommt es auf die individuell richtige Passform und Federung an. Lass dich deshalb am besten von Profis beraten, um genau die Schuhe zu finden, die deine Achillessehne schonen und den Fuß optimal stützen. 

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